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Der Plan B

2016-07-04 15:08:00 / Stories aus dem Carp Camp

Wir alle kennen diese Situationen, es wird Zuhause vor der Session eifrig geplant, alle Details bis ins kleinste analysiert ( welche Spots sind die besten, wo sollte man jetzt fischen, welche Köder gehen usw...). Doch was wenn vor Ort, einmal am Wasser angekommen doch nicht alles so ist wie gedacht? Dazu habe ich dieses Jahr etwas von meinem Angelpartner Damien gelernt. Lasst mich von einem Plan B erzählen der für eine zweite Wahl mehr als nur gut war!

Wir hatten diese Wintersession schon länger geplant, es sollte die erste Session des Jahres werden, und da wir die Winterzeit für die Ruhe am Wasser sehr schätzen, wollten wir diese direkt im Januar abhalten. Los ging es, Infos gesammelt, über Internet geschaut wie der See vom Weltall aussieht :-) ( google earth sei Dank ) die interessanten Spots ausgesucht, natürlich das am Wasser geltende Reglement gut studiert, und bereit waren wir, dachte ich zumindest... Mein treuer Peugeot Partner brachte uns zwar an das vorher studierte Gewässer, doch vor Ort angekommen sah alles etwas anders aus, ich hatte mich sehr verschätzt und die aktuellen Wetter Verhältnisse hatten dafür gesorgt dass der See ein für das Angeln sehr schlechten Wasserstand hatte. Die vorher ausgesuchten Spots konnten wir nicht mehr fischen und die einzigen Möglichkeiten überhaupt zu fischen weckten in uns keinerlei Vertrauen ( ihr wisst ja dieses Gefühl welches einem überkommt wenn man am Wasser steht und eine Stimme sagt „hier geht bestimmt nichts“ ). Und so standen Damien und ich ziemlich enttäuscht am Wasser und dachte das war es mit der ersten Session. Doch mein Angelpartner war mir ein Schritt voraus, er erzählte mir von einem kleineren See den er gesehen hatte und der noch dazu sehr interessant aussah. Er hatte einen Plan B, dafür liebe ich den Jungen einfach ;-).

Also wieder ins Auto und auf zum Plan B See! Nach 200 km waren wir da, und der erste Blick über den See gab mir ein gutes Gefühl, ich sah zwar keine Fischaktivität, doch es gab viele interessante Möglichkeiten, gute Spots, verschiedene Bereiche, Windgeschützte und im offenen Gewässer. Beim Ausloten stellte sich heraus dass auch viele unterschiedliche Tiefen vorhanden waren, von 8,5 bis 1 Meter konnten wir alles finden, Plateaus, tiefe Stellen, flache Uferbereiche und so weiter, einfach Klasse. Doch jetzt was machen, wo legen wir aus ? Infos hatten wir ja nicht so viele doch es wurde so langsam dunkel und wir beschlossen gemeinsam eine Taktik. Wir legten unsere sechs Ruten einfach auf sechs komplett unterschiedliche Spots ab und würden schauen welche sich als die Besten erweisen sollten.

Schwan beim Karpfenangeln

Es war nicht ganz einfach um ehrlich zu sein, und als nachts der Gefrierpunkt erreicht wurde und das Thermometer immer weiter fiel waren wir mehr als nur froh über Damiens Zeltheizung die er ein paar Wochen zuvor bei Marc gekauft hatte, es war Ar...kalt kann ich euch sagen, doch zu meinem großen Erstaunen sollte schon in der ersten Nacht eine unserer Ruten ablaufen, es war die eine die Damien trotz Kälte in einem Flachwasserbereich neben einer kleinen Insel abgelegt hatte. Und so ging es los, der erste Fisch war uns sicher, schon mal kein Blank, ein tolles Gefühl in so schwierigen Konditionen ein Fisch zu fangen und was für einer noch dazu, ein richtig schöner 17 kg Schuppi sollte der Star dieser Nacht sein. Nach ein paar Photos ließen wir ihn wieder in sein Element zurück. Jetzt gleich wieder ins Zelt und ein schönen heißen Tee um die Hände zu wärmen .Und zurück ins Land der Träume...

Karpfen gefangen

Am nächsten Tag beschlossen wir dann ein paar Ruten mehr in solch Flachwasserbereiche zu legen, doch die anderen drei blieben weiterhin an ihren Spots. Nun ja, Recht sollten wir haben, die Ruten im Flachwasserbereich, und die Ruten die ich auf ein kleines Plateau gelegt hatte liefen alle ab, einfach unglaublich wir konnten im Winter, bei Minus Graden während der Kescher gefroren war, richtig tolle Fische überlisten. Es lief einfach wie am Schnürchen, wir konnten einen weiteren Schuppi mit 12,5 Kg fangen, dann einen wunderbaren 17 Kg Spiegler mit einer markanten Beschuppung an der Flosse, sogar ein Stör war dabei...Doch die Krönung sollte am letzten Abend der Session kommen, die Rute die uns den ersten Fisch brachte lief erneut ab, und was da kam, war einfach nur ein richtig geiler Schuppi!! Schon im Wasser sahen wir dass es sich um etwas größeres Exemplar handelt, doch als die Waage dann knapp über 21 Kg zeigte waren wir einfach nur noch happy und konnten es einfach nicht mehr glauben. Was war denn hier los? Träumten wir? Niemals hätten wir mit so einer Wendung unsere Session und mit so viel Erfolg gerechnet. Erst diese Enttäuschung am ersten See und dann das... Aus einem Plan B, einer zweiten Wahl sozusagen wurde eine perfekte Wintersession mit absolut geilen Fischen als Bonus dazu !! Was wollten wir mehr...

Karpfen beim Nachtangeln

Karpfen nachtangeln 2

Karpfen nachtangeln 3

Karpfen

Als die Zeit kam zusammen zu packen machte es mir dieses mal nichts aus, ich hatte ein tolles Angelerlebnis hinter mir und eine gute Zeit mit meinem Freund verbracht, so soll es sein oder ? Doch was noch wichtiger ist, ich hatte etwas dazu gelernt, und genau darum geht es, auch von den jüngeren können wir immer etwas dazu lernen , wenn ich euch einen guten Rat geben kann dann der dass ihr immer ein offenes Ohr für jeden haben solltet, mit der Zeit glaubt man alles zu wissen, ein guter Angler zu sein, natürlich hat man mit den Jahren ein größeren Erfahrungsschatz, und beherrscht das Angeln. Aber zu oft fährt man sich fest, den wieso sollte man seiner eigenen Erfahrung nicht trauen? Doch wie ich immer zu sagen pflege „ anders, ist der Schlüssel zum Erfolg“, nicht nur wir werden schlauer durch Presse, Marken, neuem Tackle und Erfindungen, auch die Fische lernen täglich dazu, und um sie zu überlisten muss man eben manchmal kreativer sein als sein Nachbar. Ich kann nur sagen, seit dieser Session, habe auch ich immer einen Plan B im Hinterkopf und das aus gutem Grund wenn ich an dieses Erlebnis mitten im Januar zurückdenke.

In diesem Sinne, habt Spaß am Wasser, geniest die Zeit und halltet immer ein offenes Ohr, auch für das neue und unbekannte, man weiß nie was für Ereignisse daraus entstehen können.

Euer Kim


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